Autor-Archive: Thomas Jung

Eine Geburtstags-Mittwochsmusik Online :-)

Johann Sebastian Bach wurde am 21. März 1685 in Eisenach geboren. Das war gestern vor 338 Jahren.

Weil es i.A. nur alle sieben Jahre vorkommt, dass Bachs Geburtstag auf einen Kantoreitag fällt, haben wir uns gestern im Chor, zur “Recreation unserer Gemüther” (um einen Bachschen Ausdruck zu verwenden) mit einer seiner Kantaten vegnügt, so vom Blatt und von der Leber weg. Wir hatten Spaß!

Nun hatte ich den nahenden Geburtstag nicht im Sinn, als Deniz und ich in der letzten Woche mit mehreren Kameras und Audiostreams in der Kreuzkirche ein wenig aufgenommen haben. Aber da nun Aufnahmesession und der diesjährige 21. März einigermaßen zusammenfallen, gibt’s hier eines der großen Präludien/Fugen-Paare aus Bachs Leipziger Zeit: Das aus e-moll, BWV 548.

“Zufälligerweise ist heute Mittwoch – damit gibt’s heute eine kleine “Mittwochsmusik”. Außer der Reihe und Online.

Von hier aus: Herzlichen Glückwunsch, JSB! Und allen anderen: Viel Freude!

 🥂️ ️

Das Präludium

 

Und die Fuge

 

Bericht aus dem Presbyterium im März

In seiner Sitzung vom 27. Februar 2023 hat das Presbyterium der Ev. Kirchengemeinde Wesseling u.a über folgende Dinge gesprochen und beraten:

  1. Henning Stachel legt Amt des Presbyters und Baukirchmeisters nieder

  2. Erprobung von zentralen Tauftagen von August bis Dezember 2023

  3. Verwendung von Kirchensteuern auf die Energiepauschale 2022

  4. Umwidmung der Diakoniekollekte bis zum 31.12.23

  5. Minijob Küstervertretung

Zu 1.

Mit großem Bedauern verabschiedet sich das Presbyterium von seinem bisherigen Baukirchmeister Henning Stachel.

Das Presbyterium dankt Henning Stachel herzlich für seinen Dienst im Presbyterium.

Das Amt des Baukirchmeisters/ der Baukirchmeisterin ist ab sofort vakant. Die Gemeinde kann Menschen für dieses Amt beim Presbyterium vorschlagen.

Voraussetzung für das Kirchmeisteramt sind die Zugehörigkeit zur Evangelischen Kirchengemeinde Wesseling und die Vollendung des 18. Lebensjahres.

Zu 2.

Aufgrund der vielen Taufanfragen sollen in einer Erprobungsphase bis Ende 2023 feste Tauftage angeboten werden. Diese Tauftage sollen als besondere familiärer Gottesdienste gefeiert werden. Geplante sind die Tauftage an folgenden Samstagen:

17. August 2023, 21. Oktober 2023, 16. Dezember 2023.

Zu 3.

Die aus dem Jahr 2022 der Kirchengemeinde zugewiesene Kirchensteuer zur Energiepauschale von ca. 8900,- Euro ist vom Presbyterium auf 10.000 Euro aufgestockt worden und wird der Wesselinger Tafel als Geldspende zur Verfügung gestellt.

Zu 4.

Nachdem am 12. und 19. Februar 2023 die Diakoniekollekte der Gemeinde bereits den Erdbebenopfern in der Türkei und Syrien zugedacht worden ist, beschließt das Presbyterium die Diakoniekollekte des gesamten Kalenderjahres 2023 (also bis einschließlich 31.12.23) zugunsten der Diakonie Katastrophenhilfe zu sammeln. Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt unter anderem die Nothilfe im Jemen und die Flüchtlingshilfe in Syrien.

Zu 5.

Zur Entlastung unseres Küsters, Herrn Swen Gerbatsch, beschließt das Presbyterium einen Minijob auf 6 Stunden/Woche als Küstervertretung auszuschreiben.

Interessierte Gemeindeglieder können sich bei der Vorsitzenden des Presbyteriums, Frau Wiebke Cramer, oder bei Pfarrerin Laura Kadur melden.

Mittwochsmusik im März

Die Mittwochsmusik im März wird französisch.

Eröffnen soll die 4. Orgelsonate von Alexandre Guilmant (1837-1911). Guilmant (ein Portrait aus dem Jahr 1885 im Beitragsbild dieses Artikels) war 30 Jahre lang Titulaire an der Pariser Saint Trinité und einer der berühmtesten Konzertorganisten seiner Zeit. Konzertreisen führten ihn bis in die USA.

Insgesamt schrieb er acht Orgelsonaten, mit denen er zur Entwicklung der französischen Orgelsymphonik beitrug. Die vierte dieser Sonaten steht in d-moll und hat vier Sätze:

Allegro assai – Andante – Menuetto – Final: Introduktion und Allegro

Léon Boëllmann (um 1896)

Leon Boëllmann (1862-1897) gehört gegenüber Guilmant bereits zu nächsten Generation der französischen Organisten. Boëllmann wurde aufgrund außerordentlicher Leistungen als Kantor an die Pariser Kirche Saint-Vincent-de-Paul bestellt, an der ihm ein Instrument von Aristide Cavaillé-Coll zur Verfügung stand.

Das bekannteste Werk seines kurzen Lebens ist vermutlich die “Suite Gotique”, op. 25, deren Schluss zu den bekanntesten Toccaten überhaupt gehört. Die Suite beschließt die Mittwochsmusik. Auch sie hat vier Sätze:

Introduction (Choral) – “Menuett gotique” – “Prière a Notre Dame” – Toccata.

Der erste Märzmittwoch fällt auf den ersten Tag des Monats, und so findet die Musik am 1. 3. statt, wie immer um 19:00 h., wie immer in der Kreuzkirche.

An der Orgel: Thomas Jung.

Eintritt ist, auch wie immer, frei. Körbchen zugunsten der Kirchenmusik in der Gemeinde am Ausgang.

Bildquellen: Wikipedia

Bericht aus dem Presbyterium, Januar 2023

In seiner Sitzung vom 30. Januar 2023 hat das Presbyterium der Ev. Kirchengemeinde Wesseling u.a über folgende Dinge beraten:

  • Ehrenamtsdankgottesdienst am 18.06.2023
  • Gottesdienstzeiten Ostermontag, Christi Himmelfahrt und Pfingstmontag
  • Konfirmation 2023
  • Presbyteriumswahl 2024
  • Zuschüsse des Kirchenkreises Köln Süd zum Ev. Kirchentag 2023
  • Vermietung von Räumen Kreuzkirche/Apostelkirche/Begegnungszentrum

Zu 1.
Am Sonntag, den 18.06.2023 findet um 11:00 Uhr ein Ehrenamtsdankgottesdienst in der Apostelkirche statt. Alle, die sich, auf je Ihre Weise, in der Ev. Kirchengemeinde Wesseling ehrenamtlich engagieren, sind herzlich eingeladen. Nach dem Gottesdienst findet das Gemeindefest an der Apostelkirche statt. Das Fest wird durch den Förderverein Begegnungszentrum ausgerichtet.

Zu 2.
Die Gottesdienste an Ostermontag (10.04.23 / Apostelkirche), Christi Himmelfahrt (18.05.23 / Kreuzkirche) und Pfingstmontag (29.05.23 / Apostelkirche) finden jeweils um 15:00 Uhr statt.

Zu 3.
Der Konfirmationsgottesdienst findet am 30.04.23 um 10:00 Uhr in der Apostelkirche statt. An diesem Tag gibt es nur diesen Gottesdienst. Die Gemeinde ist mit zum Konfirmationsgottesdienst eingeladen.

Zu 4.
Die nächste Presbyteriumswahl findet am 18.02.2024 statt. Bei dieser turnusmäßigen Wahl wird es erstmalig möglich, neben der Urnenwahl und der Antragsbriefwahl auch digital abzustimmen. Weitere Informationen folgen.

Zu 5.
Der Ev. Kirchentag findet in diesem Jahr vom 07.06 – 11.06.23 in Nürnberg statt. Auf Antrag der Gemeinden genehmigt der Kirchenkreis Köln Süd folgenden Teilnehmenden einen Zuschuss von 35,- Euro/Person für die Gesamtdauer des Kirchentages (einmalige Zahlung):
Schüler und Schülerinnen
Auszubildende bis zum 27. Lebensjahr
Rentner und Rentnerinnen
Erwerbslose und Schwerbehinderte
Sowie den am Kölner Treff teilnehmenden Jugendlichen aus dem Kirchenkreis Köln-Süd.

Zu 6.
Das Presbyterium beschloss einheitliche und transparente Regeln, was die Nutzungsvereinbarungen der Räumlichkeiten der Gemeinde angeht. 
Die Kostenübersicht zur Nutzungsüberlassung kann beim Küster der Gemeinde, Herr Swen Gerbatsch, eingesehen werden.

 

Mittwochsmusik im Februar

Gleich die ersten Februartag: Die Mittwochsmusik um 19:00 Uhr.

Diesmal haben wir Besuch! Der Kreiskantor des Kirchenkreises Köln-Nord ist mit einem eigenen Programm zu Gast. Begleiten tut ihn Christine Albert.

Die Spanne des Programms umspannt eine elektronische Komposition über Motive des Römerbriefs, Sonatinen für Klavier und Klavier plus Violine,dazu ein Lied, eine Suite und einige Variationen über ein Geburtstagslied. Alle Stücke entstammen der Feder von Thomas Pehlken. Der Komponist war sehr zurückhaltend in der Verwendung avantgardistischer Elementen. Das Programm sei, so sagte er, sei mit Gewinn und auch angenehm anhörbar. Der Komponist selbst wird seine Werke moderieren.

Auf einen Blick:

Mittwochsmusik am 1. Februar 2023

Beginn: 19:00 Uhr

Ort: Kreuzkirche, Kronenweg 67

Kurz: Unser gewohnter Rahmen!

Musik im Kerzenschein: Das letzte Konzert im Jahr

Seit „die Schö“, wie Anneliese Schöneberger auch Jahre nach ihrem Tod hier noch immer liebevoll genannt wird, seit sie also einst die Zwischenjahreskonzerte eingeführt hatte, ist aus der musikgefüllten Stunde im Kerzenschimmer eine Art inner-gemeindlicher Tradition geworden, die selbst in Coronazeiten unter angepassten Bedingungen stattfinden konnte.

Johann Sebastian Bach: Ausschnitt aus BWV 1060. Foto: Privat

Nun: Auch in diesem Jahr soll die Tradition nicht unterbrochen sein. Am Mittwoch, den 28.12., laden wir für 17:00 Uhr herzlich ein in die Kreuzkirche. Nadja Bulatovic wird dabei sein, ich ebenfalls, und unser Programm hat zwei Klavierkonzerte, die von einem offenen Weihnachtsliedersingen (gerne mit Wünschen!) eingerahmt sind.

Das erste Konzert ist von Joseph Haydn: Das in D-Dur, Hob. XVIII:11. Den Solopart spielt Nadja am restaurierten Bechsteinflügel, den Orchesterpart  übernehme ich an der Orgel. Vielleicht ist das D-Dur-Konzert das bekannteste der Haydn‘schen Klavierkonzerte – obgleich weder Entstehungsjahr noch -anlass bekannt sind. Auch fehlt Haydns eigenhändiges Autograph. Überliefert ist das Konzert jedoch in beglaubigten (Teil)-Abschriften und der Erstausgabe durch Haydns Verleger Ataria aus dem Jahr 1784.

Das Werk hat drei Sätze:

  • Vivace
  • Un poco Adagio
  • Rondo all‘ Ungarese – Allegro Assai

Das zweite Konzert ist aus der Feder Johann Sebastian Bachs: Wir spielen sein Doppelkonzert für zwei Klavier in c-moll, BWV 1060. Auch hier drei Sätze:

  • Allegro
  • Adagio
  • Allegro

So, und wie oben geschrieben, soll es vor jedem der Konzerte eine Kollektion selbstgebackener…, sorry: selbstgesungener Weihnachtslieder geben. Ich werde eine „Zutatenliste“ mitbringen. Viel schöner fände ich‘s aber, wenn wir Liste Liste sein ließen und den Liederteil als Wunschsingen gestalten könnten. Liederbücher haben wir, Ideen und Wünsche sind Willkommen.

Von hier aus allen fröhliche Weihnachten, Gesundheit und ruhige Feiertage. Und wer mag, herzlich Willkommen zur Zwischenjahresmusik. Hier noch einmal alles auf einen Blick:

  • Mittwoch, 28. Dezember 2022
  • 17:00 Uhr
  • Musik im Kerzenschein in der
  • Kreuzkirche zu Wesseling, Kronenweg 67
  • mit Nadja Bulatovic, Thomas Jung und manchem Weihnachtslied.

Beitragsbild: Foto von Irina Anastasiu.

Infos aus dem Presbyterium, 12/22

Krankheitsbedingt folgen nun die Mitteilungen aus den Presbyteriumssitzungen vom 17.11.22 und 05.12.22. In den Sitzungen hat das Presbyterium u.a. über folgende Dinge beraten:

  1. Fortführung der Zentralgottesdienste
  2. Ökumenische Bibelwoche 2023
  3. Israelfahrt 2023
  4. Friedensandacht am 21.12.22
  5. Baumpflanzaktion der Stadt Wesseling
  6. Sammelaktion Kerzen- und Wachsreste für die Ukraine

Zu 1.

Um weiterhin Zeit, Kraft und Arbeitsressourcen zu schonen, beschließt das Presbyterium die Fortführung der Zentralgottesdienste vom 01.01.23 bis zum 30.04.23. Über das weitere Vorgehen nach dem 30.04.23 wird die Gemeinde informiert. Die Gottesdienste finden weiterhin abwechselnd zwischen den beiden Predigtstätten (Kreuzkirche und Apostelkirche) statt.

Zu 2.

In der letzten Januarwoche findet regelmäßig die ökumenische Bibelwoche in Deutschland statt. Für den Kooperationsraum Brühl/Wesseling übernehmen Alfons Dondorf (katholisch/Brühl) und Markus Wieland (evangelisch/Wesseling) die Planung für die Veranstaltung im Jahr 2023.

Das Presbyterium hat beschlossen, die ökumenische Bibelwoche in den Räumlichkeiten der Ev. Kirchengemeinde Wesseling stattfinden zu lassen. Der Ort, das genaue Datum und die genauen Uhrzeiten werden über die Abkündigungen und Aushänge in den beiden Schaukästen bekanntgegeben.

Zu 3.

Vom 29.08.-07.09.2023 findet mit dem Reiseveranstalter Tobit-Reisen eine Gemeindefahrt nach Israel statt.

Der Reisepreis beträgt – bei einer Reisegruppe ab 20 Personen – 2.745,00 €.

Weitere Informationen können direkt bei Herr Jürgen Eßer erfragt werden.

Zu 4.

Am 21.12.2022 findet um 19:00 Uhr eine Friedensandacht unter der Leitung von Prädikant Markus Wieland in der Kreuzkirche statt.

Zu 5.

Die Stadt Wesseling möchte auf der städtischen Parzelle vor der evangelischen Kirche Wesseling Ecke Mühlenweg / Hubertusstraße 16 heimische Obstbäume, zur Generierung einer Streuobstwiese, pflanzen. Im Zuge der Arbeiten wird die Hecke instandgesetzt, die das Gelände zum Kreisverkehr hin begrenzt.

Diese Arbeiten sollen im Frühjahr 2023 (vermutlich in den Monaten Feb-Apr) stattfinden.

Das Gelände wird künftig keine Einschränkungen aufweisen. Die Wiese um die Bäume kann weiterhin genutzt werden, wachsendes Obst / Fallobst kann genutzt werden, es handelt sich hier um keine Bäume, die das Obst für einen Verkauf o.ä. vorsehen.

Eine Pflege ab Pflanzung der Bäume und der Hecke wird durch die Stadt erfolgen. Die bereits durch die Kirchengemeinde gemähte Rasenfläche wird weiterhin durch die Gemeinde gemäht werden. Dadurch entstehen keine unterschiedlichen Intervalle der Pflege durch Grundstücksgrenzen. Somit bleibt eine einheitliche Optik gewahrt.

Zu 6.

Bis zum Frühjahr (März 2023) sammelt unsere Gemeinde Kerzen und Wachsreste für die Ukraine. Aus den Resten werden sogenannte „Büchsenlichter“ gefertigt, welche dann als alternative kleine Heizquelle oder zum Aufwärmen und Kochen von Speisen verwendet werden können. Die Kerzen und Wachsreste können in der Kreuzkirche bei Küster Swen Gerbatsch abgegeben werden.

Franz Schubert: Die letzte Mittwochsmusik im Jahr – und ein Hinweis!

Die letzte Mittwochsmusik dieses Jahres findet statt am 7. Dezember 2022, wie immer um 19:00 Uhr. Das Programm bezieht sich diesmal nicht auf den Advent, sondern ist der Musik Franz Schuberts gewidmet. Erklingen werden die vier späten Klavier-Improptus, op. 90, D. 899. Es ist der erste Zyklus von insgesamt zweien aus dem vorletzten und letzten Lebensjahr des Komponisten. Jeder der Zyklen besteht aus jeweils vier Stücken, die Schubert im Sommer und Herbst des Jahres 1827, vermutlich auf Anregung von außen, schrieb und bis zum Februar 1828 überarbeitete. Details erzähle ich zu Beginn der Musik.

Hintergrund für einen reinen Klavierabend ist auch unser neu restaurierter Flügel. Im Sommer dieses Jahres war die komplette Mechanik für etwa drei Monate in den Werkstätten der Firma Bechstein in  Köln, und in der letzten Novemberwoche wurde das Instrument noch einmal nachjustiert.

Die Gemeinde verfügt damit über einen Konzertflügel von hoher klanglicher Qualität und handwerklicher Güte. Bemerkenwert ist zudem das Alter des Instrumentes: 1870 ist es in Berlin, vermutlich von dem Firmengründer Carl Bechstein, abgenommen worden, in einer Zeit also, zu der weder die vier Symphonien von Johannes Brahms, noch der Parsival von Richard Wagners geschrieben war.

Auf einen Blick

  • Mittwochsmusik am 7.12.2022 um 19:00 Uhr in der Kreuzkirche.
  • Programm: Franz Schubert: 4 Impromptus, op. 90, D. 899
  • Am restaurierten Bechsteinflügel: Thomas Jung

Beitragsbild: Franz Schubert (1797-1828). Porträt von Wilhelm August Rieder. Quelle: Deutsche Wikipedia

 

Noch ein Hinweis

Am kommenden Samstag, den 10.12.2022, erklingen um 18:00 Uhr das Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saens, sowie die späte Messe in a-moll von Josef Rheinberger. Die drei Kantoreien aus Erftstadt, Brühl und Lechenich haben sich zu diesem gemeinsamen Projekt zusammengetan.

Eintritt ist auch hier frei!

 

 

 

Drei Chöre in zwei Konzerten

Von Marc Gornetzki und Thomas Jung

Nach langer, coronabedingter Pause erklingen wieder Chorkonzerte in unseren Kirchen. Nach der “Mass of Peace” von Karl Jenkins, die am Ewigkeitssonntag dieses Jahres aufgeführt wurde, sind wir glücklich, auch ein adventlich-weihnachtlich gefärbtes Chorkonzert anbieten zu können.

So laden wir Sie und Euch sehr herzlich für den Samstag vor dem 3. Advent (10. Dezember 2022) um 18:00 h. in die Kreuzkirche ein.

Im Zentrum des Programms stehen

  • das Weihnachtsoratorium (Oratorio de Noél), op 12, von Camille Saint-Saëns (1835-1921), sowie
  • die Messe aus a-moll, op. 197, von Josef Rheinberger (1839-1901)
Rheinberger in seinen späten Jahren. Bildquelle: Deutsche Wikipedia

Die a-Moll-Messe für gemischten Chor mit Orgelbegleitung des Lichtensteiners Josef Rheinberger ist das letzte musikalische Werk aus der Feder des Komponisten. Als Rheinberger im November 1901 starb, lag die Partitur bis in den Schluss des Credo hinein vor. Einer seiner Schüler, der amerikanische Komponist Louis Adolphe Coerne (1870-1922), hatte diese Messe im Sinne seines Kompositionslehrers ergänzt und vollendet – in dieser Fassung wird das Stück im Konzert erklingen.

Rheinberger orientierte sich beim Schreiben an den Bedürfnissen der katholischen Liturgie. In ihren Ausdehnungen sind die Sätze der Messe knapp gehalten. Lied- und Rondoformen dominieren, und Rheinberger nutzt sein satztechnisches Handwerkszeug, um seine Chorlinien in kunstvoller Schlichtheit und mit großer Textverständlichkeit zu führen. Aus unserer Sicht ist es schwer verständlich, dass die Cecilianer, die im 19. Jahrhunderts die (katholische) Kirchenmusik reformieren wollten, Rheinbergers Werke in Bausch und Bogen verworfen hatten: Der Lichtensteiner schriebe nicht kirchlich genug, so ihr heute kaum mehr nachvollziehbarer Vorwurf.

Der junge Camille Saint-Saëns, gegen 1858. Bildquelle: Französische Wikipedia

Das in lateinischer Sprache verfasste Oratorio de Noél ist ein Frühwerk des damals gerade 23-jährigen Komponisten Camille Saint-Saëns. Er schrieb das Werk als Kantor der Pariser Kirchengemeinde La Madeleine und brachte es 1858 dort zur Uraufführung. Im Gegensatz zum Bachschen Weihnachtsoratorium erzählt Saint-Saëns lediglich die Verkündigungsszene der Engel bei Hirten auf dem Feld. Die übrigen Sätze reflektieren das weihnachtliche Geschehen mit Versen des Alten und Neuen Testamentes. In unserem Konzert erklingt eine Bearbeitung mit Orgelbegleitung.

Drei evangelische Kantoreien haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam das interessante und abwechslungsreiche Programm zu erarbeiten:

  • Brühl (unter der Leitung von Kantorin Marion Köhler)
  • Wesseling (unter der Leitung von Kantor Thomas Jung)
  • Erftstadt-Lechenich (unter der Leitung von Kantor Marc Gornetzki)

Unterstützt werden die Chöre von einem Gesangsquintett bestehend aus Eva Bauchmüller (Sopran), Alicia Grünwald (Mezzosopran), Ziqi Huang (Alt), Andrew Penning (Tenor) und Michael Terada (Bariton).

Ergänzt wird das Programm von der Toccata aus der Orgelsonate in C-Dur, op. 165, ebenfalls aus der Feder Josef Rheinbergers.

Dieses Konzert ist auch am Sonntag, den 11. Dezember 2022 um 18.00h in der Kirche der Versöhnung (An der Vogelrute 8, Erftstadt-Lechenich) zu hören. Nähere Informationen gibt es auch auf der Homepage der dortigen Gemeinde.

Der Eintritt zu diesen Konzerten ist frei, am Ausgang ist eine Unterstützung zur Deckung der Kosten dieses Abends willkommen.

Beitragsbild: Collage, Thomas Jung

In memoriam der Verstorbenen des Jahres: Chorkonzert am Ewigkeitssonntag

November. Monat des Gedenkens. Monat der Totenfeste: Allerseelen in der katholischen, Ewigkeitssonntag in der evangelischen Tradition.

Nachdem die Pandemie die Gedenkkonzerte in den letzten Jahren reduziert oder, in einem Fall, unmöglich gemacht hatte, findet in diesem Jahr wieder ein Konzert statt. Die beiden Chöre unserer Gemeinde, Cantisto und die Kantorei, singen gemeinsam die “Mass of Peace” des britischen Komponisten Karl Jenkins. Eingerahmt wird das Chorwerk vom ersten Satz der “Tonus-Peregrinus”-Sonate Josef Rheinbergers für Orgel, sowie der grandiosen Klaviertranskription der Ciacona aus Bachs d-moll-Partita, BWV 1004, durch den italienischen Komponisten, Esseyisten und Musikpädagogen Ferruccio Busoni.

Anmerkungen zum Programm

Die “Mass of Peace”, die Friedensmesse, ist in der originalen Fassung eine Collage, die über die einzelnen Religionen hinausgeht. Jenkins geht dabei von einem hochmittelalterlichen Soldatenlied aus, dem “L’homme arme”, dem “Mann in Waffen” – ein Lied, das im 15. und 16. Jahrhundert in dutzenden Messen verarbeitet worden ist. Die bekannteste ich vielleicht die Version von Josquin Deprez aus dem späten 15. oder frühen 16. Jahrhundert.

Jenkins lässt, das Soldatenlied hinter sich lassend, in seiner Friedensmesse Gloria und Credo weg, zugunsten muslimischer Gebetsrufe an Allah – sein Friedensansatz über die Religionen hinweg zu einer humanistisch geprägten Aussage, die von Motiven aller Religionen geprägt wird. Wir singen in unserem Konzert die traditionell gehaltenen Chorpartien des Werkes als Missa brevis, also ohne Gloria und Credo, dafür mit einem schließenden Hymnus.

Die vierte Orgelsonate in a-moll verwendete den sogenannten neunten Psalmton als Basis für das zweite Thema im ersten Satz. Der neunte Psalmton wurde im Laufe der Jahrhunderte zunehmend genutzt, um Texte der Trauer zu transportieren. Die vorkonzilliaren Stundengebete der römischen Kirche stehen im 9. Ton, ebenso die Klagelieder Jeremias. Mozart nutzt ihn in seinem Requiem, und so fügt sich Rheinbergers Musik nahtlos in den Kontext des Ewigkeitssonntag. An der Orgel: Thomas Jung.

Die Ciacona Johann Sebastian Bachs ist in seinen Köthener Jahren entstanden, vermutlich in Reflexion auf den unerwarteten Tod seiner ersten Ehegattin Maria Barbara Bach im Jahre 1720. Bachs Original ist für eine einzelne Violine gesetzt. Hinter BWV 1004 verbirgt sich eine Partita, also eine Folge von Tänzen deutscher Schreibart. Die Ciacona sprengt diese an sich harmlose Suitenform. Sie ist deutlich länger als alle vorhergehenden Sätze zusammen und entfaltet in ihren drei großen Blöcken einen Gedanken- und Ideenreichtum, der die Musiker aller folgenden Generationen immer wieder in Erstaunen gesetzt hat. Brahms beispielsweise hatte mehrfach den “Wundermann” bewundert, der aus einer einzelnen Violine einen Kosmos entwachsen lässt. Neben Brahms hatten verschiedene Musiker die Ciacona für verschiedendste Besetzungen bearbeitet – eben auch Ferruccio Busoni. Der übertrug Bachs Werk im Jahr 1889 auf das Klavier, mit dem Anspruch, ein virtuoses Konzertstück zu erschaffen. Nadja Bulatovic wird das Konzert mit Busonis Ciacona-Transkription an unserem neu restaurierten Bechsteinflügel beenden.

Auf einen Blick

Konzert zum Ewigkeitssonntag

Sonntag, 20.11.2022, 17:00 Uhr

Evangelische Kreuzkirche, Kronenweg 67, 50389 Wesseling.

Eintritt ist frei. Im Korb am Ausgang sammeln wir für die kirchenmusikalische Arbeit in unserer Gemeinde.

Beitragsbild: Ferruccio Busoni, Gemälde von Umberto Boccioni. Quelle: Englische Wikipedia