Auf einen Blick:
Aya Yoshida und Thomas Meyer-Fiebig (Nagoya/Japan) sind zu Gast bei der Mittwochsmusik am 4. September um 19:00 Uhr in der Kreuzkirche. Auf dem Programm ein Recital mit Werken für Orgel alleine und Orgel plus Klavier von Bach und Thomas Meyer-Fiebig. Eintritt ist frei, Spende erbeten!
Details:
Zum ersten Mal seit der Pandemie sind Aya Yoshida und Thomas Meyer-Fiebig wieder auf Konzertreise in Deutschland. Fünf Jahre ist’s mittlerweile her, dass die beiden in der Kreuzkirche zu Besuch waren. Mit diesem Herbst geht diese lange (Zwangs)-Pause zu Ende, und die beiden eröffnen am 4. September die neue Saison der Mittwochsmusiken. Herzlich Willkommen!
Zwei große Variationenwerke Johann Sebastian Bachs umrahmen das Programm: Zu Beginn erklingt die Ciacona in d-moll, BWV 1004. Im Original steht das berühmte Werk am Schluss der Partita in d-moll. Bach schrieb das Original für eine einzelne Violine. Die Übertragung auf die Orgel, die im Konzert erklingt, stammt von Thomas Meyer-Fiebig.
Den Schluss bildet Bachs Passacaglia aus c-moll, BWV 582. Es ist die einzige Passacaglia im Orgelwerk des Thomaskantors, zugleich Maßstab für alle Passacaglien, die später kamen. Erst Max Reger hat Orgelpassacaglien geschrieben, die mit dem Werk Bachs auf Augenhöhe stehen. Das unmittelbar anschließende “Tema fugatum”, wie Bach in bescheidenem Understatement in die Partitur schreibt, ist eine ausgewachsene Doppelfuge von ähnlicher Ausdehnung wie die vorausgegangene Passacaglia mit ihren 20 Variationen.
Wie oben angedeutet, gehören beide Formen, also die Ciacona und die Passacaglia, im 18 Jahrhundert und in Bachs Ausgestaltung, zur Familie der Variationswerke. Während der Ciacona ein harmonisches Gerüst zugrunde liegt, baut sich die Passacaglia über einer ostinaten, immer wiederkehrenden Basslinie auf – über der Bach einen Kosmos an Ideen ausarbeitet, bevor diese selbe Linie als Fugenthema, gekoppelt an ein schreitendes Gegenthema, den zweiten Teil des Werkes eröffnet.
Zwischen den beiden “großen Bächen” erklingen zwei “Aphorismen” aus der Feder Thomas Meyer-Fiebigs und aus dem Jahre 2009. Es sind knappe, kammermusikalische Miniaturen in zeitgenössischer Tonsprache. Aus den ursprünglichen reinen Orgelwerken schuf Meyer-Fiebig 2012 Fassungen für Orgel und Klavier.
Wer es zur Mittwochsmusik nicht schafft, die beiden aber noch einmal erleben möchte und Lust auf einen Ausflug hat: Am Freitag, den 6. September spielen die beiden ab 19:00 h die Abendmusik in der Benediktinerabtei Maria Laach.
Die nächste Mittwochsmusik findet dann am 2. Oktober statt, wie immer um 19:00 Uhr. Die steht voraussichtlich im Zeichen Max Regers und Philip Nicolais Choral “Wie schön leuchtet der Morgenstern”. Hauptwerk im Oktober soll Regers Morgenstern-Fantasie, op. 40 sein.
Abschließend noch einmal der Hinweis auf…
…die bunte Eröffnung der Kirchenmusiktage Rhein-Erft, die am 14. September ebenfalls in unserer Kreuzkirche stattfinden. Es wird einen ökumenischen Familiensingtag geben, mit dem Kollegen Christoph Spengler und seiner Band, mit Superintendent Dr. Bernhard Seiger, mit vielen Familien, Kindern, und, und, und… Anmeldungen sind noch möglich: Teilnahmebetrag beträgt 5,00 € für Einzelpersonen und 10,00 € für Familien.
Bildquellen: Privat