Auf einen Blick:
Mittwochsmusik am 7. Februar 2024, 19:00 Uhr.
Programm: Zwei Violinkonzerte – als Orgeltranskriptionen
Orgel: Thomas Jung
Im Detail:
Zwei „verkleidete“ Violinkonzerte – der Beitrag eines Nicht-Karnevalisten zur Karnevalswoche.
Aber unabhängig von jeder Rheinischen Folklore: Immer schon haben Musikerinnen und Musiker auf das Repertoire der instrumentalen Nachbarn geschaut, um schnell zur Einsicht zu kommen, dass schöne Musik durchaus nicht nur für das eigene Instrument geschrieben wurde.
Was tun? Vor Erfindung der Unterhaltungselektronik ganz klar: Abschreiben. Und auf’s jeweils eigene Instrument anpassen.
Bach hat das (unter anderem!…) mit Vivaldi getan.
Und ich hab’s mit Bach getan.
Und so erklingt am Mittwoch zunächst ein Konzert in d-moll, das Antonio Vivaldi ursprünglich für zwei Violinen und Streicher geschrieben hatte. Bachs Adoption dieses Stücks für die Orgel stammt, nach Zeugnis des ältesten Sohnes Wilhelm Friedemann, aus den 1730-er Jahren. Allerdings hat sich der Thomaskantor, wie quasi jeder seiner Kollegen auch, zeitlebens mit Bearbeitungen, sowohl eigener wie fremder Werke, beschäftigt.
Bachs eigene Konzerte für Solovioline in a-moll und E-Dur beispielsweise liegen, von seiner eigenen Hand, auch als Klavierkonzerte vor, jeweils um einen Ton nach unten transponiert. Ach ja…, der Fundus hier enorm. Vielleicht erzähl‘ ich am Mittwoch ein wenig mehr dazu, jedenfalls sind die Bearbeitungen in allen Jahrhunderten derart häufig, dass ich von wenig Bedenken geplagt war, mich dieser sehr gängigen Praxis anzuschließen und meinerseits Bachs a-moll-Violinkonzert auf die Orgel zu übertragen.
Abgesehen davon, dass ich das Konzert mag, gibt’s keinen besonderen Grund dafür. Aber da die Noten jetzt schon einmal da sind, beende ich diese Februar-Mittwochsmusik mit besagtem Konzert in a-moll für Violine und Streicher, BWV 1041, in meiner Übertragung auf die Orgel.
Eintritt ist, wie immer frei, das Körbchen am Ausgang, wie immer, für die Kirchenmusik in der Gemeinde.
Bildquelle: BWV 1041 in der Abschrift von Johann Friedrich Hering. IMSLP.