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Die Mittwochsmusik im November: Josef von Eichendorff

Auf einen Blick:

Eichendorff-Lieder von Mendelssohn, Schumann und anderen.
Mit Andreas Cantow (Bariton) und Thomas Jung (Klavier)
Am Mittwoch, 6. November, 19:00 Uhr in der Kreuzkirche

Details:

„Schläft ein Lied in allen Dingen,
die da träumen fort und fort,
und die Welt hebt an zu singen,
triffst du nur das Zauberwort.“

(Josef von Eichendorff, 1856)

Anno 1788, im März, wird auf einem Landgut, nahe des oberschlesischen Ratibor, Josef von Eichendorff geboren. Im Laufe der Jahrzehnte wird der Junge zu einem der bekanntesten Dichter der Romantik werden – zum „letzten Romantiker“, wie er’s einst selbst in einem Brief notierte – die Anführungszeichen inklusive.

Zugleich gelingen Eichendorff Verse, die mühelos Eingang in die deutschsprachigen Volkslieder gefunden haben. Dass ein Lied wie „Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt“ – eigentlich – aus der Taugenicht-Novelle Eichendorffs kommt, hört man der volksnahen Sprache nicht an.

Eichendorff-Denkmal in Ratibor. Quelle: Wikipedia

Und nicht nur das „einfache Volk“ übernimmt seine Verse. Alle großen Komponisten des deutschen Sprachraums, seit dem 19. Jahrhundert, kennen und schätzen seine Verse, vertonen sie in – gefühlt – unzähligen Liedern. Die Wikipedia spricht von ca. 5000 Eichendorff-Vertonungen. Vielleicht ist Josef Freiherr von Eichendorff damit der am häufigsten vertonte Dichter? Noch vor Goethe, Schiller oder Heine? Ich weiß es nicht, definitiv gäbe es aber genügend Material, um die Mittwochsmusiken ohne Duplikate über Jahre hinaus zu füllen.

Keine Sorge, das haben wir nicht vor. Aber zumindest diese Novembermusik soll unter Flügeln Eichendorffs stehen. Der Bariton Andreas Cantow (Köln) wird zu Besuch sein, und gemeinsam bieten wir eine Sammlung von 15 Liedkompositionen an, allesamt entstanden auf Strophen des schlesischen Dichters. Die Musik stammt von Felix Mendelssohn, von Robert Schumann und Hugo Wolf, aber auch Kompositionen von Robert Franz und Hans Pfitzner sind darunter.
Dazwischen erzählen wir ein wenig über die Lieder, über Eichendorff selbst, je nachdem, was der Blick auf die Uhr sagt, auch ein paar Details über die Musiker.

Insgesamt erwartet Sie und Euch eine herbstliche Abendstunde, mit stillen Liedern, oft verinnerlichter Musik, passend zur Novemberstimmung vielleicht auch der ein oder anderen Denkanstoß oder ein wenig Lust, Eichendorffs Verse oder Novellen noch einmal (neu?…) hervorzunehmen. Herzliche Einladung also zum 5. November, 19:00 Uhr, in die Kreuzkirche!

Der Eintritt ist, wie immer frei, die Kollekte am Ausgang kommt der Kirchenmusik der Gemeinde zugute.

Bildquellen: tj., mit KI (Midjourney), und deutsche Wikipedia